Open Access: Forum Kritische Psychologie – Neue Folge (Zweitveröffentlichung)

Das Forum Kritische Psychologie – Neue Folge ist auch weiterhin eine Zeitschrift im Print-Format. Neu ist jedoch, dass die Texte nach einer zwölfmonatigen Embargofrist als Open-Access-Inhalt unter der Lizenz CC-BY über den Publikationsserver der Alice Salomon Hochschule Berlin aliceOpen öffentlich zugänglich und verfügbar gemacht sowie mit einem DOI versehen werden. Alle Ausgaben und Texte finden sich außerdem eingepflegt in das FKP-NF-Literaturarchiv unserer Website (hier).

Viel Spaß beim Stöbern und Lesen!

Rubrik: Nachrichten |

3. kritisch-psychologischer Salon 2025

Emanzipatorische Potenziale beruflicher Ausbildung

Datum: Freitag, 16.05.2025, 19-20.30 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)

Ort: Syndikat, Emser Str. 131, S+U Neukölln

Emanzipation bezeichnet ein zentrales Versprechen der Moderne. Es geht um das Versprechen, dass kollektive und/oder individuelle Selbstbefreiung, Selbstbestimmung und damit die Überwindung gesellschaftlicher Unterdrückungsverhältnisse möglich ist. Diese utopische Möglichkeit fordert bestehende Machtverhältnisse radikal heraus.

Historisch gab es verschiedene Emanzipationsbewegungen, die für Gleichberechtigung und die Verminderung gesellschaftlich produzierten Leids gekämpft haben. Auch heute finden entsprechende Kämpfe statt. Dabei fällt allerdings der Begriff der Emanzipation deutlich seltener als beispielsweise in den 1960/70er Jahren, als marxistisch informierte Gesellschaftskritik in den Debatten allgegenwärtig war.

Wenn heute über das emanzipatorische Potenzial von Bildung nachgedacht wird, geht es häufig um die Frage, wie viel Freiraum für kritisches Denken im Studium noch gegeben ist. In den letzten 50 Jahren wurden Ansätze wie die Kritische Psychologie an den Universitäten aus dem Mainstream in Nischen gedrängt. Gleiches gilt für ähnliche Ansätze in anderen Disziplinen.

Wenn allerdings aufgrund eines solchen Fokus allein die Universität als Ort ‚echter‘ Bildung und möglicher Emanzipation verstanden würde, folgte man der elitären Tradition eines neuhumanistischen Bildungsverständnisses. Stattdessen wird im Vortrag der Frage nachgegangen, welches Emanzipationspotenzial berufliche Ausbildung enthält.

Aus einer erziehungswissenschaftlichen Perspektive auf die Gegenwartsgesellschaft stellt der (Nicht‑)Übergang in Ausbildung eine entscheidende biografische Phase für einen Großteil der Schulabgänger*innen dar, für die ein Studium keine realistische Option auf ihrem nachschulischen Bildungsweg ist. Allerdings erreichen derzeit knapp 20 % der jungen Menschen keinen berufsqualifizierenden Abschluss. Sie sind in der Folge häufiger von Arbeitslosigkeit, prekärer Beschäftigung und sozialer Exklusion betroffen.

Hier liegt eine Quelle kontinuierlicher Produktion unnötigen gesellschaftlichen Leids. In der öffentlichen Diskussion bleibt dies unterbelichtet, da den Opfern systematisch die Schuld an ihrem ‚Scheitern‘ zugeschrieben wird. Wie dies funktioniert und welche Alternativen zum Status quo bestehen, soll an diesem Abend diskutiert werden.

Prof. Dr. Marcus Eckelt, Vertretungsprofessor Schul- und Berufspädagogik an der TU Berlin

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*english version below*

Tagung 2025 „Was tun mit der Kritischen Psychologie?“ (pdf)

4.-6. September 2025, Berlin

„Emanzipatorisch relevant wäre psychologische Forschung, soweit sie zur Selbstaufklärung des Menschen über seine gesellschaftlichen und sozialen Abhängigkeiten beiträgt und so die Voraussetzungen dafür schaffen hilft, dass der Mensch durch Lösung von diesen Abhängigkeiten seine Lage verbessern kann.“ In diesem Satz formulierte Klaus Holzkamp 1972 den Anspruch einer marxistisch informierten Kritischen Psychologie, die heute auf mehr als 50 Jahre der Entwicklung zurückblicken kann. Das Leben in Gesellschaften, so ihre zentrale Annahme, widerspricht nicht der menschlichen Natur, es ist vielmehr deren auffälligster Ausdruck. Eine Quelle psychischen Leidens ist demnach der Ausschluss von gesellschaftlicher Teilhabe.

Nachdem die Kritische Psychologie über drei Jahrzehnte an der FU Berlin etabliert war, ist sie heute vor allem an Hochschulen für angewandte Wissenschaften vertreten, insbesondere in Studiengängen der Sozialen Arbeit und der Pädagogik. In der universitären Psychologie dominiert der quantitativ orientierte Mainstream, der allerdings durch die Einführung der Psychotherapie-Studiengänge vor neuen institutionellen Herausforderungen steht. International ist Critical Psychology an verschiedenen Standorten vertreten, u.a. in Großbritannien, Kanada, USA, Dänemark, Griechenland und der Türkei. Lesen fortsetzen

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2. kritisch-psychologischer Salon 2025

Verschwörungserzählungen im sozialen Nahraum

Datum: Freitag, 14.03.2025, 19-20.30 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)

Ort: Syndikat, Emser Str. 131, S+U Neukölln

Verschwörungsideologien sind ein integraler Bestandteil von extrem rechten bzw. völkisch-autoritären Weltbildern. Häufig fungieren Verschwörungserzählungen und -ideologien als Einstieg in Radikalisierungsprozesse. Von diesen Radikalisierungsprozessen ist ein wachsender Anteil der Bevölkerung betroffen. Dadurch ist der gesellschaftliche Zusammenhalt auf verschiedenen Ebenen – bis in Familien und Freundeskreise – betroffen und gefährdet. Eine systematische Erforschung der konkreten Auswirkungen von Verschwörungserzählungen und -ideologien auf zwischenmenschliche Beziehungen im sozialen Nahraum steht allerdings noch aus.
An diesem Forschungsdesiderat setzt das Forschungsprojekt RaisoN an (gefördert vom BMBF). Das Verbundprojekt (Uni Köln / TH Köln) erforscht die Auswirkungen von völkisch-autoritär orientierten Verschwörungsideologien auf Familien und Freundschaften. Es will Bildungs- und Beratungsbedarfe identifizieren und Materialien für die Bildungs- und Beratungspraxis entwickeln. Gudrun Hentges und Lisa Tölle stellen das Forschungsprojekt vor und berichten über erste Forschungsergebnisse. Der Abend wirft ein kurzes Licht auf aktuelle Verschwörungserzählungen, beschreibt deren Herkunft bzw. Entstehung und zeigt auf, welche Auswirkungen sie auf Gesellschaft und Demokratie haben.

Herzliche Einladung zu Vortrag und Gespräch mit den beiden Forscherinnen.

Prof.in Dr. Gudrun Hentges, Professorin für Politikwissenschaft an der Universität zu Köln
Dr. Lisa Tölle, Sonderpädagogin und Kriminologin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität zu Köln

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1. kritisch-psychologischer Salon 2025

(Critical) Psychology as Politics by Other means

Release-Veranstaltung Annual Review of Critical Psychology (ARCP) #18

Freitag, 28.02.2025, 19-20.30 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)

Ort: Syndikat, Emser Str. 131, S+U Neukölln

 

 

 

Der Februar-Salon hat zum Anlass die kürzliche Herausgabe des 18ten Annual Review of Critical Psychology zum Thema: »(Critical) Psychology as Politics by Other Means«. Gemeinsam mit mehreren anwesenden Autor*innen, die zur Ausgabe beigetragen haben, wollen wir diesen Zusammenhang von Psychologie und Politik – ein Kernelement der Kritischen Psychologie – anhand unserer eigenen Praxis diskutieren und damit das ARCP vorstellen. Die Verbindung zwischen Psychologie und Politik ist vielschichtig – allerdings wird der politische Charakter menschlichen Handelns zumeist bloß als optionaler Aspekt behandelt, deren Anerkennung von der individuellen moralischen Orientierung der jeweiligen Psycholog*innen abhängt. Lesen fortsetzen

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Kritische Psychotherapie – Impulse und Überlegungen

Veröffentlicht in: Friele, Boris, Lisa Reuter, Kübra Çığ, Erik Petter und Stefan Meretz, Hrsg., 2024. Kritische Psychologie, Psychotherapie und emanzipatorische Praxis [online]. socialnet Materialien. Bonn: socialnet, 25.11.2024, 270-290. Verfügbar über: https://doi.org/10.60049/tioqsvb7

Boris Friele, Lisa Reuter, Kübra Çığ, Erik Petter, Stefan Meretz und Marcus Beisswanger

Verfügbar über: https://doi.org/10.60049/5tsepbno

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Das Aktivistische Sofa – Möglichkeiten und Widersprüche bei der Begleitung von Aktivist*innen

Veröffentlicht in: Friele, Boris, Lisa Reuter, Kübra Çığ, Erik Petter und Stefan Meretz, Hrsg., 2024. Kritische Psychologie, Psychotherapie und emanzipatorische Praxis [online]. socialnet Materialien. Bonn: socialnet, 25.11.2024, 248-268. Verfügbar über: https://doi.org/10.60049/tioqsvb7

Svenja Patzack und Stefan Meretz

Verfügbar über: https://doi.org/10.60049/a181iieh

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,

Kollektive Selbstverständigung – Einblicke in eine kritisch-psychologische Reflexionspraxis

Veröffentlicht in: Friele, Boris, Lisa Reuter, Kübra Çığ, Erik Petter und Stefan Meretz, Hrsg., 2024. Kritische Psychologie, Psychotherapie und emanzipatorische Praxis [online]. socialnet Materialien. Bonn: socialnet, 25.11.2024, 218-247. Verfügbar über: https://doi.org/10.60049/tioqsvb7

Lisa Reuter, Denis Neumüller und Flavio Stein

Verfügbar über: https://doi.org/10.60049/b1nw102v9

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