3. kritisch-psychologischer Salon 2024

Psychotherapie zwischen freiem Markt und sozialen Bewegungen – Erfahrungen aus Griechenland

Gespräch und Book Launch zum Erscheinen des internationalen Sammelbandes „Beyond Adaptation“

Psychotherapy between the free market and social movements – experiences from Greece

Talk and book launch to mark the publication of the international anthology “Beyond Adaptation”

Datum: Freitag, 13.12.2024, 19-20.30 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)

Ort: Syndikat, Emser Str. 131, S+U Neukölln

[Language of the event is English, English announcement below]

Dieser „Salon Kritische Psychologie“ widmet sich der Veröffentlichung des Sammelbandes „Beyond Adaptation. The Unity of Personal and Social Change in Critical Psychology and Cultural-Historical Theory“ (Manderbach, Ruge, Brook, Wengemuth, and Waleng, Hrsg., 2024). Das Buch ist das Ergebnis der langjährigen Bemühungen einiger Organisatoren der „Ferieuni Kritische Psychologie“, einen internationalen Dialog zwischen den Strömungen der kulturhistorischen Theorie und der Kritischen Psychologie zu beleben. Indem sie die Verstrickungen ihrer Disziplinen (Psychologie, Sozialarbeit und Pädagogik) mit Herrschaftsverhältnissen thematisieren, zielen die Beiträge darauf ab, individuelle Unterstützung und soziale Kämpfe zusammenzubringen. In Zeiten zunehmender Krisen sehen Professionelle oft nur wenige Möglichkeiten, die Bedingungen ihrer Arbeit zu beeinflussen. Die Autoren aus sieben Ländern denken und handeln jenseits der Anpassung und geben Anregungen für Forschende, Praktiker:innen und Studierende, die mehr sein wollen als nur Vermittler in einem maroden System. Die kulturhistorische Theorie bietet einen fruchtbaren Rahmen, um die Dynamik der individuellen Psyche in der Gesellschaft darzustellen. Darauf aufbauend hat die Kritische Psychologie ihre Theorie menschlicher Handlungsfähigkeit formuliert. Die Verknüpfung von individuellem und sozialem Wandel erfordert eine solche Theoriebildung als Alternative sowohl zur Kontrollwissenschaft als auch zum abstrakten Kritizismus.

Eine der Beiträgerinnen, Youli Tsirtoglou, wird mit den Herausgebern über ihre Arbeit sprechen. In ihrem Kapitel geht es um Menschen aus der Arbeiterklasse, die sich an sozialen Bewegungen beteiligen und – in einem von Austerität geprägten Land an der europäischen Peripherie – Psychotherapie in Anspruch nehmen. Sie beschreibt ihre Erfahrungen als Therapeutin und gleichzeitig politische Aktivistin und ihre Bemühungen, kritisch-psychologische Konzepte an den spezifischen griechischen Kontext anzupassen. Sie schlägt vor, Anpassung an und Revolutionierung von sozialen Normalitäten als zwei dialektisch verflochtene gesellschaftliche Möglichkeiten subjektiver Teilhabe zu begreifen. Damit entwickelt die Autorin das Kernthema des Buches aus ihrem eigenen lebendigen Praxisfeld weiter. Das Kapitel von Tsirtoglou, das sich unter anderem auf Dreiers (2009) kritisch-psychologischen Ansatz für die Therapie und Nissens (2000) Vorschlag der „kooperativen Introspektion“ stützt, wird für alle von Interesse sein, die nach Wegen suchen, um kritische Forschung über professionelle Praktiken zu realisieren.

Die Veranstaltung wird auf Englisch durchgeführt. Lesen fortsetzen

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Neue Ausgabe des »Annual Review of Critical Psychology« (2024)

(Critical) Psychology as Politics by Other Means

Soeben ist die neue Ausgabe des »Annual Review of Critical Psychology« (18) erschienen. Die äußert umfangreiche Ausgabe zum Thema »(Critical) Psychology as Politics by Other Means« versammelt eine Vielzahl an Papern von kritisch-psychologischen Autor*innen aus der ganzen Welt, einige mit Bezug zur Kritischen Psychologie.

Die Artikel sind einzeln oder als komplette Ausgabe hier zu finden: https://discourseunit.com/annual-review/arcp-18-critical-psychology-as-politics-by-other-means-2024/

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2. kritisch-psychologischer Salon 2024

Die Arbeit der Psychotherapie und die Psychotherapie der Arbeit

Datum: Freitag, 13.09.2024, 19-20.30 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)

Ort: Syndikat, Emser Str. 131, S+U Neukölln

Dass sich die Arbeitsbedingungen in der Gegenwartsgesellschaft in einem grundlegenden Wandlungsprozess befinden, ist mindestens seit der Debatte um das Burn-Out, spätestens aber seit der Covid-19-Pandemie in das Bewusstsein der Öffentlichkeit getreten. Die zunehmende Flexibilisierung, Prekarisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt wird von einer Zunahme psychischer Belastungen flankiert: Die Arbeit kann nicht nur psychische Leiden auslösen oder verstärken, sondern es auch erschweren, auf gesundheitliche Beeinträchtigungen rechtzeitig angemessen zu reagieren. Die steigenden Zahlen psychiatrischer Diagnosen stellen somit auch eine Frage nach der klinischen, therapeutischen Versorgung. Hier setzt das Forschungsprojekt an, dessen Ergebnisse vorgestellt werden. Erste Studien haben gezeigt, dass in psychotherapeutischen Kliniken die Arbeitsbedingungen der Patient*innen, wenn überhaupt, nur am Rande adressiert werden. Diese Lücke in der Behandlungspraxis hat Folgen für das arbeitsbezogene Leiden der Patient*innen: Häufig wird es in seinen sozialen Dimensionen verkannt, dadurch individualisiert und letztlich privatisiert. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt „Psychotherapeutische Behandlung arbeitsbezogenen Leidens in Deutschland“ nimmt die psychotherapeutischen Perspektiven zum Zusammenhang von Arbeit und Leiden soziologisch in den Blick. Es wird qualitativ-empirisch untersucht, wie Arbeit in psychotherapeutischen Einrichtungen verhandelt wird.  Sabine Flick wird im Salon erste Ergebnisse der Studie zur Diskussion stellen.

Prof. Dr. Sabine Flick, Soziologin, Professorin für Allgemeine Soziologie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Mitglied des Instituts für Sozialforschung Frankfurt am Main

Moderation: Leonie Knebel

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1. kritisch-psychologischer Salon 2024

Kindeswohl, Willkür, Interessen. Die Funktionalität von Psychodiagnostik in der Diskussion

Release-Veranstaltung FKP-NF 5 „Kinder, Kindheiten, Entwicklungen“

Datum: Freitag, 16.02.2024, 19-20.30 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)

Ort: Syndikat, Emser Str. 131, S+U Neukölln

An zwei Beispielen aus dem neuesten Heft der Zeitschrift Forum Kritische Psychologie (Neue Folge) „Kinder, Kindheiten, Entwicklungen“ wollen wir die Pathologisierung von Kindern in Diagnostik und therapeutischen Verfahren und deren Auswirkungen diskutieren. Boris Friele stellt an einem Fallbeispiel aus der psychosozialen Praxis mit alleinmigrierten Kindern und Jugendlichen dar, wie ein kritisches Verhalten zur etablierten institutionalisierten Diagnostik alternative Handlungsmöglichkeiten eröffnet. Insa Breyer zeigt, wie sich eine esoterische Diagnostik und Therapiemethodik mit dem Bezug auf verhaltenstherapeutische Ansätze einen wissenschaftlichen Anstrich gibt und was den Ansatz bei Eltern, obwohl mit Gewalt gegen ihre eigenen Kinder verbunden, attraktiv machen kann.

Dr. Insa Breyer, Politikwissenschaftlerin, tätig im Wissenschaftsmanagement (HU), Beitrag in FKP-NF 5: „Das festgehaltene Kind. Therapie und Gewalt“

Dr. Boris Friele, Psychologe, Hochschullehrer im dualen Studiengang Soziale Arbeit an der „IU Internationale Hochschule“ in Berlin, Beitrag in FKP-NF 5: „Geflüchtete Kinder unter Pathologisierungsdruck. Eine Falldarstellung“

Moderation: Thomas Pappritz, Psychologe, FKP-Redaktion

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Publicaciones de Klaus Holzkamp en castellano – Veröffentlichungen Klaus Holzkamps auf Spanisch

[texto en castellano a continuación]

Dear friends, colleagues, and comrades,

I am pleased to announce the release of the Spanish translation of Klaus Holzkamp’s book on Learning, Aprender: fundamentación sujeto-científica, and the revised reedition of his Ciencia marxista del sujeto. Many thanks to all who made this translation and reedition possible! – I would be grateful if you could forward this message to others interested in the subject.

Best regards,

Santiago Vollmer

https://cienciadelsujeto.org/

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Klaus Holzkamp – Entwurf für den Wikipedia-Artikel auf Spanisch

Veröffentlicht in: Forum Kritische Psychologie – Neue Folge 5 / Online-Supplement, Sept. 2022 [Neue, korrigierte Fassung: 8. Okt. 2022] Download: FKP_NF_5_(Online-Supplement_2022)_Vollmer
Spanischsprachiger Wikipedia-Artikel: https://es.wikipedia.org/wiki/Klaus_Holzkamp


Santiago Vollmer

Vorbemerkung: Der vorliegende Entwurf ist als Grundlage für einen spanischsprachigen Wikipedia-Artikel zu Klaus Holzkamp gedacht. Er wurde in Diskussion mit dem kritisch-psychologischen Arbeitskreis in Berlin redigiert. U.a. haben Morus Markard und Ute Osterkamp Materialien zum wissenschaftlichen Werdegang Holzkamps zur Verfügung gestellt, die in den vorliegenden Text eingeflossen sind. Gezielt unterscheidet er sich vom entsprechenden deutschsprachigen Wikipedia-Artikel und behandelt Holzkamps Biographie stärker im Zusammenhang der Entwicklung der Kritischen Psychologie. Lesen fortsetzen

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Kritisch-psychologisches Symposium am 30. September 2023 – Anmeldung noch bis 31. August möglich

Am Samstag, den 30. September 2023, findet in Berlin ein kritisch-psychologisches Symposium anlässlich von Morus Markards 75. Geburtstag statt. Sie können sich hierfür noch bis zum 31. August 2023 anmelden. Das offizielle Programm beginnt 10 Uhr und endet 17 Uhr mit anschließendem Beisammensein. Wir bitten um die Überweisung einer Teilnahmespende (s.u.). Mittagessen, Snacks und Getränke sind inbegriffen. Lesen fortsetzen

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Kritische Psychologie, Psychotherapie und emanzipatorische Praxis

Tagung vom 3. bis 5. November 2023 an der Uni Köln

Hiermit möchten wir euch alle gerne am 3. bis 5. November nach Köln einladen, um zusammen den Diskurs um mögliche emanzipatorische therapeutische Praxisansätze voranzutreiben: Die Kritische Psychologie und andere gesellschaftskritische Ansätze stehen oft in Spannung zur etablierten Psychotherapie. Gleichzeitig liegen Alternativen nicht auf der Hand. Diskussionsbedarf besteht darüber, wie gesellschaftskritische Analysen, psychotherapeutische Theorie und Ansätze der psychologischen Praxis zusammenhängen. Die Kritische Psychologie hat eigene Ansätze einer emanzipatorischen Psychotherapie diskutiert und etablierte Ansätze untersucht. In der Arbeitstagung sollen theoretische Überlegungen zum psychotherapeutischen Potenzial der Kritischen Psychologie fortgesetzt und das Verhältnis zu etablierten Ansätzen reflektiert werden. Oppositionelle und gesellschaftskritische Ansätze der Psychotherapie sollen diskutiert und theoretische Bezugnahmen sondiert werden.

Möchtest du an der Tagung „Kritische Psychologie, Psychotherapie und emanzipatorische Praxis“ teilnehmen? Dann melde dich gerne kostenlos hier an: https://kritische-psychotherapie.de/anmeldung2023

Veranstalter:innen: Arbeitskreis Kritische Psychotherapie, Kritische Psychotherapie Köln/Bonn

Kooperationspartner:innen: Studierendenvertretung der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln, Gesellschaft für subjektwissenschaftliche Forschung und Praxis

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Kritisch-psychologisches Symposium am 30. September 2023 anlässlich von Morus Markards 75. Geburtstag

Wir laden Sie herzlich zu einem kritisch-psychologischen Symposium anlässlich von Morus Markards 75. Geburtstag ein. Das Symposium wird am 30. September 2023 in den Räumen der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin stattfinden.
Nach einem Eröffnungsvortrag von Wolfgang Maiers finden zwei Panel-Veranstaltungen statt. Fiona Kalkstein und Katrin Reimer-Gordinskaya diskutieren gemeinsam auf dem Panel „’Subjekte existieren zwar im Plural, aber nicht im Durchschnitt‘ – Was ist eine Sozialpsychologie vom Standpunkt des Subjekts?“ Im Anschluss werden Ulrike Eichinger, Leonie Knebel, Gesa Köbberling und Michael Zander sich über „Subjektwissenschaftliche Praxisforschung. Theoretisches Geländer und (Methodische) Herausforderungen“ verständigen.
Wir bitten Sie aus Planungsgründen, sich frühzeitig anzumelden und zur Deckung der Kosten unserer Spendenempfehlung zu folgen (Spendenbescheinigung werden auf Anfrage ausgestellt). Eine passive online-Teilnahme über Livestream wird voraussichtlich möglich sein. Kaffee, Snacks, Sektempfang und Catering sind jedoch den persönlich Anwesenden vorbehalten.

Zeit: 30. September 2023, 9:30-17 Uhr (offizielles Ende, im Anschluss inoffizielles Zusammensein)
Ort: Räumlichkeiten der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Str. der Pariser Kommune 8A, 10243 Berlin
Anmeldung: anmeldung-symposium@riseup.net
Spendenempfehlung: zwischen 15 Euro (Nicht- oder Geringverdienende) und 50 Euro (Gutverdienende)
Kontoverbindung: Gesellschaft für subjektwissenschaftliche Forschung, IBAN: DE61 1005 0000 0190 6859 21, BIC: BELADEBEXXX (Berliner Sparkasse), Betreff: „Spende Symposium“

Weitere Infos folgen (per E-Mail und hier: www.kritische-psychologie.de)

Gesellschaft für subjektwissenschaftliche Forschung und Praxis e.V. (Vorstand und Friends)

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